Luca Vetsch

«Wer ein E-Auto kaufen will, ist in der Regel schon sehr gut vorbereitet und hat sich vorgängig eingehend mit der Materie beschäftigt. Trotzdem kommen wir im Lauf des Beratungsgesprächs immer auf die Themen Reichweite und Ladesituation zu sprechen.»
Luca Vetsch

Luca Vetsch, Verkaufsleiter Volkswagen bei Küry Automobile AG in Rüschlikon (ZH)

Herr Vetsch, wie gross ist heutzutage das Interesse der Kundinnen und Kunden an den Elektroautos?

Wir haben bei uns im Betrieb in den letzten Monaten eine sehr grosse Zunahme des allgemeinen Interesses festgestellt. Vor allem, seit der VW ID.3 erhältlich ist, stellen die Kundinnen und Kunden häufiger Fragen rund um die Elektromobilität. Und mit dem Markteintritt des VW ID.4 hat sich dieser Trend nochmals verstärkt. Im Moment haben wir zahlreiche Anfragen wegen des VW ID.4 GTX, weil der einen Vierradantrieb hat. Viele kommen aber auch einfach bei uns vorbei, um eine Probefahrt und damit erste Erfahrungen mit einem E-Auto zu machen.

 

Wie gross ist der Anteil der Kundinnen und Kunden, die zu Ihnen in den Betrieb kommen und ein E-Auto kaufen wollen?

Gut 15 Prozent der in diesem Jahr verkauften Autos sind reine Elektrofahrzeuge. Der grösste Teil der Kundinnen und Kunden, die ein Elektroauto kaufen, kam schon mit dieser Absicht zu uns. Sie sind von der Elektromobilität überzeugt und haben nur darauf gewartet, bis ein für sie passendes Modell wie zum Beispiel der VW ID.4 verfügbar ist. Bei vielen unserer Kundinnen und Kunden sind die Voraussetzungen für den Umstieg gegeben, denn sie besitzen ein Haus und können problemlos zu Hause laden. Das ist selbstverständlich ein grosser Vorteil, wenn man sich mit der Anschaffung eines E-Autos beschäftigt.

 

Haben die Kundinnen und Kunden genug Vorwissen oder ist noch viel Beratung nötig?

Wer ein E-Auto kaufen will, ist in der Regel schon sehr gut vorbereitet und hat sich vorgängig eingehend mit der Materie beschäftigt. Trotzdem kommen wir im Lauf des Beratungsgesprächs immer auf die Themen Reichweite und Ladesituation zu sprechen. Diese zwei Punkte beschäftigen alle, die sich ein Elektroauto anschaffen. Gerade die Ladesituation sollte geklärt sein. Da empfehlen wir den Elli-Webshop oder den Hauselektriker zu konsultieren, der die Situation im Gebäude am besten kennt. Aber auch die Service- und Stromkosten werden von den Kundinnen und Kunden angesprochen. Oder die Planung der Ladestopps auf einer längeren Fahrt, zum Beispiel nach Süditalien.

 

Was sind die grössten Vorbehalte, die Kunden gegenüber der Elektromobilität haben?

Viele Kunden interessieren sich zwar sehr für ein E-Auto, sagen dann aber, dass es für sie noch zu früh sei, eines zu kaufen. Oder sie sind noch nicht ganz von der neuen Technologie überzeugt. Andere hält die im Vergleich zu einem Auto mit Verbrennungsmotor geringere Reichweite oder der noch höhere Preis davon ab, ein E-Auto zu kaufen. Firmenkunden haben weniger Vorbehalte, da sie mit einem Elektroauto auch werben und ein Statement abgeben können.

 

Kommt eigentlich für jede Kundin und für jeden Kunden ein Elektroauto in Frage?

Grundsätzlich ja. Aber wer natürlich sein Auto zu Hause in der blauen Zone parkiert und am Arbeitsplatz keine Lademöglichkeit hat – oder gar nicht mit dem Auto ins Büro fährt –, muss es sich schon genau überlegen. Wir führen dann eine Bedarfsermittlung durch und analysieren das Fahrprofil. Denn wir wollen ja der Kundin oder dem Kunden das Auto verkaufen, das diese Person braucht und das für sie sinnvoll ist.

 

Was verändert sich für einen Garagenbetrieb wie die Küry Automobile AG, wenn immer mehr Elektroautos verkauft werden?

Wir müssen Mitarbeitende für die Elektromobilität schulen. Zudem müssen wir in neue Geräte investieren, damit wir die Servicearbeiten durchführen können. In der Werkstatt fällt dann weniger Arbeit an, weil Elektroautos im Unterhalt günstiger sind. Wir gewinnen sicher auch neue Kundinnen und Kunden, die zu uns kommen, weil sie von den Volkswagen-Produkten überzeugt sind.

 

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