Glossar

Häufige gängige Begriffe und wichtige Themen zur Elektromobilität einfach erklärt.
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Im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor, der mit Benzin oder Diesel betrieben wird, funktioniert ein Elektromotor ziemlich einfach. Grundsätzlich wird in einem Elektromotor die elektrische Energie durch die Erzeugung von Magnetfeldern in mechanische Energie umgewandelt. Weil sich diese Magnetfelder anziehen oder abstossen, erzeugen sie Kraft – mit der das Auto schliesslich angetrieben wird. Der benötigte Strom, um den Elektromotor in Schwung zu halten, bezieht dieser aus einer Batterie.

Ein Elektromotor lässt ein Auto auch im niedrigen Geschwindigkeitsbereich sehr schnell und stufenlos beschleunigen. Zur Schonung des Akkus wird bei gewissen Autos das Drehmoment begrenzt, um eine Überhitzung zu verhindern. Elektromotoren erzeugen kaum Geräusche und Vibrationen, haben einen hohen Wirkungsgrad und stossen keine Emissionen aus.

Wenn von einem Elektroauto die Rede ist, wird oft über die Batterie gesprochen. Diese ist tatsächlich das Herzstück der Elektromobilität, aber auch der Motor spielt eine wichtige Rolle. Für Elektroautos werden grundsätzlich drei verschiedene Motoren verwendet. Am häufigsten ist der permanenterregte Synchronmotor (PSM). Bei einigen Marken wird der Asynchronmotor oder der fremderregte Synchronmotor verwendet. Grundsätzlich sind die Unterschiede zwischen den Motoren klein. Vielfach wählen die Hersteller sogar eine Kombination und verbauen an der Vorder- und Hinterachse verschiedene Motoren. In der Regel wird dabei der permanenterregte Synchronmotor mit dem Asynchronmotor kombiniert.

Der permanenterregte Synchronmotor ist eine Sonderform des Wechselstrommotors. Bei dieser Elektromaschine werden Permanent-Magnete verwendet. Dazu braucht es zwei Elektromagnete, den Stator und den Rotor. Der Stator ist unbeweglich und erzeugt durch den Gleichstrom ein konstantes Magnetfeld. Der Rotor hingegen dreht sich und setzt das Fahrzeug in Bewegung. Dabei läuft der Rotor mit der gleichen Drehzahl wie das Magnetfeld. Der Vorteil dieses Motors liegt in der hohen Leistungsdichte und im hohen Wirkungsgrad. Ausserdem ist er kompakt gebaut, relativ wartungs- und verschleissarm, überhitzt nicht und schneidet bei der Rekuperation am besten ab.

Bei der Asynchronmaschine wird das Läuferfeld durch Induktion erzeugt, weshalb sie keine Schleifkontakte hat und somit hinsichtlich des Verschleisses und der Wartung leichte Vorteile hat. Die fremderregte Synchronmaschine überträgt die Energie durch ein Schleifringsystem auf den Rotor. Auch bei diesem Typ gibt es nur einen leichten Verschleiss. Für die Herstellung von fremderregten Synchronmaschinen und Asynchronmotoren sind keine Seltene-Erden-Magnete wie Eisen, Kobalt oder Neodym nötig.

Verschiedene Firmen arbeiten daran, einen magnetfreien E-Motor zu bauen, der komplett ohne seltene Erden auskommt. Dabei werden die Stärken der verschiedenen E-Motoren-Konzepte kombiniert.

Ein Auto mit Verbrennungsmotor hat insgesamt rund 90-mal mehr bewegliche Teile als ein Elektroauto. Allein der Antriebsstrang besteht bei einem Auto mit Verbrennungsmotor aus etwa 1400 Teilen, beim Elektroantrieb sind es nur gerade 210 Teile. Anlasser, Einspritzsystem, Zündkerzen, Kurbelgehäuse, Tank und Auspuff sind beim Elektroauto überflüssig. Ein Elektroauto hat auch kein komplexes Schaltgetriebe, keine Start-Stopp-Automatik, keine Kupplung, keinen Katalysator und keinen Partikelfilter.

Überdies brauchen E-Autos kein Öl, das geprüft und periodisch gewechselt werden muss. Nur die Brems- und Kühlflüssigkeit für die Akkus müssen hin und wieder gewechselt werden. Durch die Rekuperation beim Bremsen verschleissen die Bremsen und Reifen weniger schnell und halten länger. Es liegt also insgesamt auf der Hand, dass beim Unterhalt und bei der Wartung weniger Arbeit und damit auch weniger Kosten anfallen.

 

In der Schweiz gelten analog zur EU CO2-Emissionsvorschriften für Neufahrzeuge. Erstmals zum Verkehr in der Schweiz zugelassene Personenwagen (PW) dürfen ab 2021 nach dem WLTP im Durchschnitt maximal 118 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen. Erstmals zugelassene Lieferwagen und leichte Sattelschlepper (LNF) dürfen maximal 186 g CO2/km ausstossen. Diese Zielwerte entsprechen den bisher auf Basis des NEFZ-Messverfahrens angewendeten Zielen von 95 Gramm pro Kilometer für neue Personenwagen und 147 Gramm pro Kilometer für neue LNF. Auf Basis dieser Zielwerte muss die Flotte jedes Importeurs eine individuelle Zielvorgabe einhalten. Überschreitet sie diese, wird eine Sanktion fällig. (Quelle: Bundesamt für Energie)

 

 

Die Schweizerinnen und Schweizer sind ein mobiles Volk. Gemäss den Angaben des Bundesamts für Statistik (BFS) in Neuenburg legt jede Einwohnerin und jeder Einwohner der Schweiz im Durchschnitt insgesamt 36,8 Kilometer im Inland zurück – Tag für Tag: auf dem Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit. Diese Zahlen gelten für das Jahr 2015; neuere Zahlen zum Mikrozensus Mobilität liegen noch nicht vor. Der Grad der Mobilität, zu dem die Bevölkerung jeden Tag im Verkehr unterwegs ist, beträgt seit vielen Jahren unverändert rund 89 Prozent. Also fast 9 von 10 Personen bewegen sich jeden Tag ausserhalb ihrer Wohnung oder ihres Hauses. Etwa zwei Drittel (65%) der mittleren Tagesdistanz, also etwa 24 Kilometer pro Tag, wurden 2015 mit dem Auto zurückgelegt, rund ein Viertel (24%) mit dem öffentlichen Verkehr. Der Rest entfiel auf den Fuss- und Veloverkehr. Bis zum Ausbruch der Coronakrise im März 2020 verschob sich die Verteilung leicht zugunsten des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und des Veloverkehrs. Seither ist allerdings wieder eine Verschiebung hin zum Privatauto zu beobachten. Auch das Velo hat in der Pandemie als Transportmittel an Beliebtheit gewonnen.

 

Sicher ist: Für die mittlere Tagesdistanz, welche die Schweizerinnen und Schweizer mit dem Auto zurücklegen, ist die Reichweite der heutigen Elektroautos mehr als genügend.

 

Elektromotoren arbeiten deutlich leiser als Verbrennungsmotoren. Vom Motor ist kaum etwas zu hören, höchstens ein leises Surren. Bis zu Tempo 30 machen Elektroautos fast keine Geräusche und scheinen lautlos unterwegs zu sein. Das ist in Quartieren und in Tempo-30-Zonen ein grosser Vorteil für die Anwohner/-innen. Wenn ein Elektroauto aber schneller fährt, wird der Geräuschunterschied zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor immer kleiner. Denn bei höherer Geschwindigkeit fallen die Geräusche, die durch das Abrollen der Reifen und die Verdrängung der Luft entstehen, mehr und mehr ins Gewicht.

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